Geschichte des Musikvereins Stadtsteinach

Der Musikverein Stadtsteinach wurde an sich im Jahre 1952 ins Leben gerufen.

Aber es gab Vorläufer, die "Stadtkapelle" beispielsweise zu Beginn dieses Jahrhunderts und wenn man noch weiter in die Geschichte zurückgeht stößt mann immer wieder auf die "Stadttürmer", die neben ihren dienstlichen Verpflichtungen im Turm auch Musiker ausbildeten und kleinere Kapellen und Orchester leiteten.

Logo des alten Stadttürmers von Stadtsteinach
Urkundlich belegt sind die Türmer ab 1558, die Namen der "Dürner" oder "Pfeifer", wie sie auch genannt wurden, sind - zumindest teilweise - ab 1614 überliefert. Die ältesten Belege einer Musikgruppe stammen aus den Jahren 1851 bis 1853, als der "Chormusikus und Stadttürmer" Andreas Kern auf eine feste Anstellung pochte, damit er die Arbeit in seinem "Musikchor" (Blaskapelle) fortsetzen könne, die er sich herangebildet hatte.


Aus dem Jahr 1868 stammen die ältesten urkundlichen Belege in Stadt und Kirchenbüchern über die musikalische Tätigkeit einer Musikkapelle: In den Stadtbüchern findet, sich eine Quittung vom 28. Juni 1868, unterzeichnet vom Stadttürmer Johann Köhlmann. Köhlmann bestätigt darin den Empfang von  sechs Gulden für die Musik beim Zapfenstreich, bei der Fronleichnamsprozession und zum Flurumgang.


Auf die Existenz einer festen Musikkapelle lassen die Aufzeichnungen schließen, die sich ab 1889 in den Unterlagen der Stadt finden. Zu dieser Zeit unterhielten der Stadttürmer Johann Köhlmann und später seine Nachfolger Michael Hohner Musikkapellen, die regelmäßig an den verschiedensten Festtagen aufspielten. 32 Mark erhielt damals Johann Köhlmann für Musizieren zum Geburtstag "Seiner Königlichen Hoheit Luitpold bar und richtig" ausbezahlt. 10,30 Mark erhielt im gleichen Jahr Michael Hohner für den Zapfenstreich am Vorabend des Fronleichnamstages und die Mitwirkung am Fronleichnamstag und beim Flurumgang.

Das älteste Foto einer Blaskapelle aus Stadtsteinach stammt aus dem Jahre 1899. Unter anderem sind auf dem Bild zu erkennen in vorderster Reihe: Johann Hohner (Zweiter von links) und Stadttürmer Michael Hohner (Dritter von links)Michael Hohner nannte sich Stadtmusikus und Türmer. Er trat dieses Amt an, als seine Vorgänger Johann Köhlmann 1891 eine Nordamerikareise unternahm. Er war 1864 geboren und von Beruf Schuhmacher. 1887 hatte er K. Hebentanz geheiratet. Das Amt des  Stadttürmers versah er bis zum Tag des großen Kirchenbrandes. Am 26. Februar 1903 brannte die Stadtpfarrkirche völlig nieder, der Türmer Michael Hohner, der ja im Kirchturm wohnte, verlor seine gesamte Habe. MIt diesem Tag erlosch auch das Amt des Türmers. Auf dem Turm der neuen Pfarrkirche, die 1905 eingeweiht wurde, gab es keine Türmerwohnung mehr.


Dennoch blieb Michael Hohner der Musik treu. Er kaufte sich ein Haus in der Forstamtstraße und betrieb eine kleine Landwirtschaft. Bis ins hohe Alter war er Stadtmusiker und Chorsänger. Bei seinen Musikschülern war Hohner gefürchtet, denn er hatte eine sehr heftige und derbe Art und war sehr streng. Hohner war das, was man heute einen "Vollblutmusiker" nennen würde. Wenn im Gesangsverein ein gelungener Theaterabend vorüber war, wurden Tische und Stühle zur Seite gerückt, und Hohner machte Tanzmusik bis spät in die Nacht mit einer Kapelle, die zur Hälfte aus Bläsern, zur anderen Hälfte aus Streichern bestand

Nach dem ersten Weltkrieg (1914 - 1918) formierte sich unter der Leitung von Michael Hohner die "Stadtkapelle". In den Stadtbüchern findet sich unter anderem eine Jahresabrechnung aus dem Jahre 1934 für für den Stadtmusikus Hohner: Hohner erhielt damals 9,43 Reichsmark Neujahrsgeld, 5,14 Reichsmark für ein an die hiesige Schützengesellschaft abgetretenen Ackerteil, 88,57 Reichsmark für "fixiertes Getreide", 30 Reichsmark Ablösung des Neujahrsblasens in der Stadt und 20 Reichsmark für einen an die Stadt abgetretenen Acker an der Hammermühle. Insgesamt erhielt er also 153,14 Reichsmark.

Einen separaten Vertrag schloss die Stadt mit Michael Hohner 1934 für das Spielen anlässlich des Festes "der nationalen Arbeit" am 1. Mai 1934. Die Stadtkapelle spielte zur Maibaumeinholung und einen Zapfenstreich am Vorabend des 1. Mai und am eigentlichen Festtag den Festzug, ein Konzert, das sogar vom Rundfunk übertragen wurde, und am Abend musste Hohner mit seinen Musikern den gemütlichen Abend mit ausgestalten. Hohner war Stadtmusikus bis 31. Dezember 1934.

1935 bis Mai 1936 tat Hans Hohner, der mit Michael Hohner nicht verwandt war, die Nachfolge des Stadtmusikus an. Vom 1. Juli 1936 bis 31. August 1939 war Gustav Deiter "Stadtmusikmeister". Er erhielt neben seiner monatlichen Entschädigung noch sechs Ster Brennholz.

Hans HohnerHans Hohner war es der sich nach dem zweiten Weltkrieg für den Wiederaufbau einer Blaskapelle verantwortlich zeichnet. Der gelernte Schuhmacher hatte schon 1948 wieder eine Mannschaft beisammen, mit der sich musizieren ließ. Am 24. Mai 1949 schloss der "Kapellenmeister" Hans Hohner mit der Stadt einen Vertrag ab. Demnach hatte die Kapelle damals "Standparaden" am Ostersonntag, am Pfingstsonntag, den Zapfenstreich am Vorabend von Fronleichnam, am Fronleichnamstag einen Weckruf, eine "Standparade" am Kirchweihsonntag, das Turmblasen am Heiligen Abend, sowie weitere Standkonzerte am ersten Weihnachtsfeiertag und in der Silvesternacht zu spielen. Hohner erhielt dafür eine pauschale Vergütung von 240 DM.

Hans Hohner war ein tüchtiger, begeisterter Musiker, der es hervorragend verstand, beliebte Weisen für seine Kapelle zu arrangieren. Er war still und bescheiden, ein Mann des Ausgleichs, der mit jedermann in Frieden leben wollte. Leider liegen über die Zeit der Stadtkapelle nur wenige Aufzeichnungen vor.

In den frühen 50er Jahren hat es sogar mehrere verschiedene Kapellen in Stadtsteinach gegeben. Neben der Kapelle von Hans Hohner gründete Leopold Schott eine Kapelle, zeitweise gab es auch eine Damenkapelle. Leopold Schott hatte während des zweiten Weltkrieges das Konservatorium in Würzburg besucht. Nach dem Krieg wurde er von den Amerikanern eingesetzt, um Musikern Prüfungen abzunehmen. Immer wieder unternahm "der Poldi", wie er in den späteren Jahren genannt wurde, Anläufe, Kapellen zu gründen. 1967 verhandelte er mit der Stadt Stadtsteinach über die Gründung einer Jugendkapelle. Schott wollte damals eine Entschädigung von 500 Mark, die ihm der Stadtrat verweigerte. Schott baute in Kulmbach die berühmte Knabenkapelle auf. Von 1972 bis 1981 leitete er das Salem-Orchester in Stadtsteinach.

Unmittelbar nach dem Krieg fanden sich die Musiker in Stadtsteinach wieder zusammen. Unser Bild zeigt die Blaskapelle aus dem Jahr 1946 mit von links Alfred Stelzel, Andreas Hofmann, Rudi Baumgärtner, Siegmund Kremer, Edgar Zapf, Hans Ott, Hans Rupp, Rudolf Batzer, Kapellmeister Leopold Schott, zwei Aushilfsmusiker aus Kupferberg, Hans Kremer, Adam Schmidt, Max Schlemmer, Georg Spindler, Max Köhler, Fritz Korzendörfer und Adam BatzerAm Oktober 1952 fand im Saal der der Gaststätte "Deutsches Haus" die Gründungsversammlung des Musikvereins Stadtsteinachs statt. Im Protokollbuch ist vermerkt, dass damals "die Blasabteilung" zur Begrüßung den Marsch "Alte Kameraden" Spielte. 28 Passive trugen sich "mit eigenhändiger Unterschrift" in die Mitgliederliste ein. Dazu kam die "Blasabteilung" mit 17 Mann und der Spielmannszug mit 12 Mann, sodass der Verein auf Anhieb 57 Mitglieder zählte. Erster Vorstand des neuen Vereins wurde August Kauer, zum zweiten Vorstand wählten die Mitglieder Josef Proschka. Erster Dirigent wurde Hans Hohner, seine Stellvertreter war Franz Stüwe, das Amt des Kassiers bediente Erich Parschauer und erster Schriftführer wurde Franz Harbauer. Dem Ausschuss gehörten Anton Lochschmidt, Josef Meseh, Fritz Jungkunz und Hans Baumgärtner an. Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Egid Kotschenreuther sagte dem Verein seine volle Unterstützung zu. Die Bläserabteilung unter der Leitung von Hans Hohner und der Spielmannszug unter Stabführung von Augen Kauer beendeten die Gründungsversammlung mit einem Konzert.


Zu den Gründungsmitglieder zählten neben den bereits genannten Johann Baumgärtner, Josef Hildern, Hans Hoffmann, Jakob Hoffmann, Hans Kremer, Hans Knoll, Hans Hümmer, Heinrich Ott, Hans Siegel, Hans Höfner, Eberhard Kraus, Ludiwig Fick, Josef Geyer und Josef Hohner. Die vollständigen Mitgliederlisten aus dieser Zeit liegen leider nicht mehr vor.

In den folgenden Monaten gestaltete der Verein einen Abend des VdK-Ortsverbandes mit aus, am 27. Dezember 1952 fand ein bunter Abend im Schießhaus statt, der allerdings etwas beeinträchtigt war durch Ausfälle im Programm. Dennoch heißt es im Protokollbuch: "Mit einem kleinen gut Konto wurde der Abend abgeschlossen.

Die Blaskapelle Anfang der 50er Jahre, also noch vor der Gründung des Musikvereins. Stehend von links: Helmut Parschauer, Llaus Schmidt, Hans Bock, Max Baumgärtner, Erich Parschauer sen., Max Köhler, ein Aushilfs-Musikant aus Neuenmarkt, Josef Hohner, Franz Harbauer, Max Sesselmann, Hans Ramming, Manfred Konopka, zweis Aushilfen aus Marienweiher, Alfred Stölzel und Dirigent Hans Hohner, sowie vorne links: Robert Kolb, Manfred Poralla und Ludwig Kotschenreuther1953 spielte die Blasabteilung des Vereins Konzerte in der "Waldschänke" und im Cafe des Hotels Kette. Zur Weihnachtszeit erfreuten die Aktiven die Patienten des Krankenhauses mit Weihnachtsliedern.


1954 wurden Georg Bauerschmidt, Egid Baumgärtner und Hans Bock zu Ehrenmitgliedern des Musikvereins ernannt. Im März 1954 traten August Kauer, Josef Proschka und Erich Parschauer zurück. Bei einer außerordentlichen Generalversammlung am 21. März 1954 wählten die Mitglieder Konrad Schaupert, den Vater des heutigen Stadtratsmitgliedes Konrad Schaupert, zum ersten Vorstand, zweiter Vorstand wurde Josef Jungkunz, das Amt des Schriftführers übernahm Hans Braunersreuther und neuer Kassier wurde Franz Harbauer. Im gleichen Jahr schloss der der Musikverein mit der Stadt einen Vertrag über Musikdarbietungen ab, der Musikverein bekam dafür jährlich 550 Mark.

Am 9. Mai 1954, dem Muttertag spielte die Blasabteilung des Musikvereins im Schützenhaus ein Konzert, ferner musizierten die Aktiven an Silvester und am 1. Januar 195. Am 2. April 1955 fand die nächste Generalversammlung mit Neuwahlen statt. Leider fehlen von da an sämtlichen Unterlagen über das weitere Geschehen im Verein. Irgendwann in den folgenden Jahren muss der Verein "eingeschlafen" sein. Nicht aber die Musik. Die Aktiven trafen sich immer wieder in den verschiedensten Zusammensetzungen, um bei den verschiedensten Anlässen zu musizieren.

Josef Hohner1973 ergriff Josef Hohner, der Sohn des früheren ersten Dirigenten Hans Hohner, die Initiative und gründete den Musikverein neu. Bei den Wiedergründungsversammlung am 3. Oktober 1973 erinnerte Hohner an die Gründung 21 Jahre zuvor. Er zeigte sich erfreut, dass einige Musiker, die bereits 1952 dem Musikverein angehörten, auch beim neuen Verein wieder mitmachen wollten. Die Blaskapelle bestand zu diesem Zeitpunkt aus 24 Musikern, Dirigent war Hans Fiedler. Zum ersten Vorstand wählte die Versammlung Josef Hohner, die dieses Amt bis 1985 ununterbrochen innehatte. Zweiter Vorstand wurde Hans Höfner, Kassier und Schriftführer Franz Harbauer, Inventarverwalter Siegfried Sesselmann. Dem Ausschuss gehörten Heinz Steinl, Max Baumgärtner, Jakob Hoffmann, Erhard Kraus, Eberhard Kotschenreuther, Erwin Stark und Rudi Baumgärtner an. 30 Mitglieder zählte der Verein am Ende dieser Wiedergründungsversammlung, die von der Blaskapelle des Vereins bereits musikalisch umrahmt wurde. Im Jahr 1974 hat der Verein bereits ein großes Programm zu bewältigen, darunter ein Werbekonzert, Standkonzerte zu Ostern und zur Kirchweih, den Zapfenstreich am Vorabend des Fronleichnamstages, die Fronleichnamsprozession, zu Pfingsten einen Festzug in Wartenfels, das Schützenfest und die Wandertage des TSV sowie das traditionelle Turmblasen in der Heiligen Nacht am 24. Dezember.
Hans Fiedler
Beim Bundesbezirksmusikfest 1947 in Priesendorf erreichte die Kapelle unter der Leitung von Hans Fiedler in der Mittelstufe einen ersten Rang. Im Jahr 1975 übernahm Hans Fiedler die Jugendblasausbildung an der Musikschule Kulmbach, blieb aber vorerst noch Dirigent des Musikverein Stadtsteinach. Höhepunkt in musikalischer Hinsicht war in diesem Jahr das 100. Jubiläum des Veteranen- und Kriegsvereins. Der Musikverein machte an allen drei Festtagen ie Festmusik. Die Mitgliederzahl war inzwischen auf rund 150 passive und 25 aktive Mitglieder angewachsen. Beim Bundesbezirksmusikfest Kulmbach-Weiher nimmt die Kapelle erneut am Wertungsspiel teil.

Die Generalversammlung am 4. Januar 1976 stellt die Weichen für eine Aufnahme des Musikvereins in das Vereinsregister. Lorenz Hertlein, der bereits im Mai 1975 zum Unterkassier berufen worden war, übernahm nun das Amt des Kassiers, Hans Geier wurde Schriftführer. 1977 beteiligt sich die Kapelle am Wertungsspiel  iin Ludwigschorgast und erreicht einen ersten Rang in der Mittelstufe. Im gleichen Jahr baut der Musikverein mit Unterstützung der Stadt im alten Schulhaus in Zaubach den neuen Proberaum, die Einweihung fand im September 1978 statt. Seit 1977 spielt der Musikverein regelmäßig das traditionelle Weihnachtskonzert.

Im Jahr 1978 schafft der Musikverein die Voraussetzungen für die Anerkennung als gemeinnütziger Verein. Dazu ist eine Satzungsänderung notwendig, die die Generalversammlung am 3. Februar 1979 beschließt. Beim Bundesbezirksmusikfest in Neunkirchen am Brand (1978) erreichte die Blaskapelle des Musikvereins Stadtsteinach wieder einen ersten Rang in der Mittelstufe.

1979 gibt es einen Wechsel beim Amt des ersten Dirigenten: Da Hans Fiedler an der städtischen Musikschule Kulmbach festangestellt wird und die Leitung der Jugendkapelle und auch der Stadtkapelle Kulmbach übernommen hat, kann er die Arbeit mit dem Musikverein nicht mehr zusätzlich bewältigen. Sein Nachfolger wird Karl Heinz Hoffmann, er leitet die Proben sein 4. Januar 1980.

Höhepunkt in der bisherigen Geschichte des Musikvereins Stadtsteinach ist ohne Zweifel das Bundesbezirksmusikfest vom 6. bis 9. Juni 1981. Obwohl das Fest von einem tragischen Unfall am Eröffnungstag überschattet war, bei dem Ursula Hohner, die Tochter des Vorsitzenden, und ihr Freund Reiner Angles ums leben kamen, war es dennoch ein großer Erfolg. Aufgrund der Ereignisse wickelte Schriftführer Hans Geier das Fest ab. 25 Vereine aus dem Nordbayerischen Musikbund nahmen am Festzug und dem anschließenden Gemeinschaftschor teil. Im Rahmen des Festkommerses wurden Josef Geyer und Jakob Hoffmann zu Ehrenmitgliedern ernannt. Beim Wertungsspiel belegte der Musikverein Stadtsteinach in der Mittelstufe einen ersten Rang.

22 Musiker zählte die Blaskapelle des Musikvereins Stadtsteinach im Jahr 1990. Unser Bild zeigt die Aktiven zum Bundesbezirksmusikfest 1980; vorne von links: Lorenz Hertlein, Manfred Spindler, Andreas Köhler, Bernd Sesselmann, Thomas Geier und Dirigent Karl-Heinz Hofmann; dahinter: Josef Hohner, Josef Geyer, Manfred Korkisch, Max Baumgärtner, Erika Korkisch, Jakob Hofmann, Alfred Geier und Hans Geier sowie oben Rudi Baumgärtner, Winfried Bauerschmidt, Franz Ott, Michael Hofmann, Erich Hahn, Josef Witzgall, Bernhard Ott und Thomas Stark

Mit einem "Tag der Blasmusik" beging der Verein am 5. 1983 den zehnten Jahrestag der Wiedergründung. Im gleichen Jahr nahm die Kapelle am Wertungsspiel in Weismain teil. Das Ergebnis: Erster Rang in der Mittelstufe. Zum Jahreswechsel zählte der Verein 191 passive Mitglieder. Im Februar 1985 wurde Josef Geyer anlässlich seines 65. Geburtstages zum Ehrenmitglied ernannt. Die gleiche Ehrung erfuhr im März 1985 Franz Harbauer. Am 17. März 1985 wählt die Generalversammlung Manfred Biedefeld zum neuen Vorsitzenden des Musikvereins, sein Stellvertreter ist Arnold Sellesmann, Schriftführer Wolfgang Kremer, Kassier Lorenz Hertlein, Inventarverwalter Josef Witzgall und Notenwart Franz Ott. Im April 1985 wurde Hans Hümmer anläßlich seines 73. Geburtstages zum Ehrenmitglied ernannt. Am 1. Juli 1985 wurde mit Hans Spindler, Unterzaubach, das 200. passive Mitglied aufgenommen.

Beim Bundesbezirksmusikfest der Jugendblaskapelle Eintracht Oberhaid erzielte die Blaskapelle ihren bis dahin größten musikalischen Erfolg: Beim Wertungsspiel in der Mittelstufe gaben die Wertungsrichter den Stadtsteinachern einen ersten Rang mit Belobigung. Ein Meilenstein in der Geschichte des Musikvereins auch die Anschaffung einer bodenständigen Tracht im Jahr 1986. Mit einem "Tag der Blasmusik" am Samstag, 6. September 1986 stellte der Verein die Tracht der Öffentlichkeit vor. Seither nennt sich die Blaskapelle des Musikvereins "Original fränkische Trachtenkapelle".

Zu Jahresbeginn 1990 zählte der Musikverein insgesamt 297 Mitglieder, davon 27 Musiker und 7 Musikschüler.

 

21. Juli 1990
Empfang zum Bundesbezirksmusikfest 1990 Das Bild zeigt (von links) Vorsitzenden Manfred Biedefeld, Landtagsabgeordneten Walter Engelhardt, Landrat Herbert Hofmann, Schirmherrn Bezirkstagspräsident Edgar Sitzmann Bürgermeister Klaus Peter Söllner, NBMB-Bezirksvorsitzenden Hans Welscher, NBMB-Kreisvorsitzenden Robert Hofmann und seinen Stellvertreter Günter Franz.Empfang zum Bundesbezirksmusikfest, verbunden mit dem 100. Jubiläum des Musikvereins Stadtsteinach im Rathaus der Stadt Stadtsteinach

Bürgermeister Klaus Peter Söllner empfängt den Vorstand des Musikvereins Stadtsteinach, die Vertreter des Nordbayerischen Musikbundes sowie zahlreiche weitere Ehrengäste im Rathaus und würdigt die Arbeit des Musikvereins Stadtsteinach und der Blaskapellen im NBMB.

 

21. Juli 1990
Festkommers zum 100. Jubiläum des Musikvereins in der Turnhalle der VolksschuleFestkommers zum 100. Jubiläum des Musikvereins in der Turnhalle der Volksschule Das Bild zeigt (von links) den 2. Vorsitzenden des Musikvereins SAN, Arnold Sesselmann, Bürgermeister Klaus Peter Söllner, Hans Geier, Schirmherrn Bezirkstagspräsident Edgar Sitzmann, Thomas Stark, Helmut Nagel, Jakob Hoffmann, Josef Witzgall, Fred Hennemann, Alfred Geier, Dirigent Karl-Heinz Hoffmann, Manfred Korkisch, Fritz Spindler, 2. Dirigent Max Baumgärtner, Marco Biedefeld, NBMB-Bezirksvorsitzenden Hans Welscher, den Vorsitzenden des Musikvereins, Manfred Biedefeld und NBMB-Kreisvorsitzenden Robert Hofmann.

Festansprache von Schirmherr Bezirkstagspräsident Edgar Sitzmann. Die Ehrungen von langjährigen, verdienten Musikern nehmen der Bezirksvorsitzende des
Nordbayerischen Musikbundes Hans Welscher und Kreisvorsitzender Robert Hofmann vor.

 

2. Okt. 1990
Wiedervereinigung Deutschlands. In der Nacht der Wiedervereinigung Deutschlands spielt die Orig. fränk. Trachtenpakelle beim Festabend des Kreises Chemnitz/Sachsen im Kulturhaus Limbach-Oberfrohna.

 

 

 

 

  

24. Febr. 1991
Generalversammlung im Gasthof Weißes Rößl

Vorsitzender Manfred Biedefeld hält Rückschau auf ein sehr erfolgreiches Bundesbezirksmusikfest 1990, verbunden mit dem 100. Jubiläum des Musikvereins Stadtsteinach. 20 Musikkapellen, Gesangs- und Tanzgruppen seien an den drei Festtagen aufgetreten. Von 44 Gruppen im Festzug waren 24 Musikkapellen und Spielmannszüge und am Wertungsspiel hatten sich 17 Musikkapellen beteiligt. Beim Gemeinschaftschor auf dem Sportplatz hatten 750 Musiker gemeinsam musiziert.

Als weiteres einschneidendes Ereignis des Jahres 1990 berichtete Biedefeld von einem Dirigentenwechsel: 1. Dirigent Karl-Heinz Hofmann habe zum Ende der Sommersaison 1990 den Taktstock niedergelegt und spiele jetzt wieder die Bußtuba in der Trachtenkapelle. Am 31. August 1990 habe die engere Vorstandschaft den bisherigen 3. Dirigenten Manfred Korkisch zum neuen 1. Dirigenten berufen. Biedefeld dankte Karl-Heinz Hoffmann für seine mehr als zehnjährige Tätigkeit als Dirigent. Er habe die Blaskapelle des Musikvereins Stadtsteinach zu zahlreichen Erfolgen geführt. Biedefeld dankte Hoffmann mit einem Geschenk.

Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis:
   
1. Vorsitzender Manfred Biedefeld
2. Vorsitzender Arnold Sesselmann
Kassier Lorenz Hertlein
Schriftführer Wolfgang Kremer
Inventarverwalter Josef Witzgall
   
Ausschuss

Hans Wiesemann
Frankco Petella
Hans Geier (neu)
Franz Ott
Matthias Kotschenreuther (neu)
Helmut Nagel
1. Dirigent Manfred Korkisch
2. Dirigent Max Baumgärtner

Musikheimbau von September 1997 bis Juni 1999

Der Zuwachs an Musikern ab Mitte der 1990er Jahre führte dazu, dass der Proberaum im alten Schulhaus in Unterzauch zu klein wurde: Bis zu 40 Musiker, teilweise mit „schwerem Gerät“ (Kesselpauken oder kombiniertem Schlagzeug)Verlegen von Kanal- und Versorgungsleitungen - Im Bild: Alfred Geier und Thomas Stark Im Bagger: Fred Hennemann waren auf 70 Quadratmeter untergebracht. Dazu kam, dass  die Stadt das alte Schulhaus, das der Musikverein seit 1978 mietfrei nutzen durfte, Anfang 1997 verkaufte und der neue Eigentümer das Haus umbauen wollte. Die Suche nach einem neuen, dauerhaften Quartier für den Musikverein verlief ergebnislos, vorübergehend zog der Musikverein im April 1997 in zwei große Klassenzimmer der früheren Sonderschule Stadtsteinach um, die der Landkreis Kulmbach dem Verein zur Verfügung stellte.


Rohbau- und MauerarbeitenAm 23. Juli 1997 beschloss eine außerordentliche Generalversammlung den Neubau eines eigenen Musikheims nach einem Entwurf von Architekt Manfred Schomberg auf zwei Grundstücken oberhalb des alten Schulhauses in Unterzaubach, die der Verein bereits erworben hatte. Am 1. August 1997 traf der Bewilligungsbescheid über einen Zuschuss in Höhe von DM 100.000 aus dem Kulturfonds Bayern von der Regierung von Oberfranken ein. Am 17. September 1997 war Baubeginn, am 31. Oktober 1997 folgte die Grundsteinlegung und am 4. April 1998 war Richtfest.

 

Rohbau- und Mauerarbeiten 

Richtfest am 04. April 1998

Am 20. März 1999 feierten die am Bau beteiligten Mitglieder und Helfer nach der Fertigstellung der Akustikwände im großen Probesaal ein „Sägezahnfest“. Die offizielle Einweihung erfolgt am 12. Juni 1999 im Rahmen eines Festwochenendes. Die Festansprache hielt Staatsminister Dr. Werner Schnappauf. Am gleichen Tag gab es einen Ehrenabend zum 25. Wiedergründungsjubiläum des Musikvereins.

Manfred Biedefeld

  Werner Köhler   Josef Witzgall  
Manfred Biedefeld   Werner Köhler   Josef Witzgall  
1. Vorsitzender   2. Vorsitzender   Bauleiter  
   
 Mr. Spare
 
 Sägezahn-Wand-Bauer
 
           
Lorenz Hertlein   Thomas Stark   Manfred Korkisch  
 Lorenz Hertlein   Thomas Stark   Manfred Korkisch  
 Kassier    Allround-Talent    Dirigent und  
        Antreiber beim Bau   

Zur Finanzierung ist zu sagen, dass der Musikverein Stadtsteinach einer der ersten Laienmusikvereine in ganz Bayern war, der aus dem damals neu gegründeten „Kulturfonds Bayern“ einen Zuschuss erhalten hat. Die Zusage dieses Zuschusses war eine Grundvoraussetzung, dass der Verein den Neubau überhaupt in Angriff nehmen konnte. Daneben trugen ein hoher Anteil an Eigenleistung und eine überwältigende Zahl von Geld- und Sachspenden dazu bei, dass der Verein das Projekt stemmen konnte. 

Die Finanzierung stellte sich wie folgt dar:    
     
  Zuschuss Kulturfonds Bayern DM 100.000
  Zuschuss Landkreis Kulmbach DM 50.000
  Zuschuss Landkreis Stadt Stadtsteinach DM 55.000
  Eigenmittel Musikverein Stadtsteinach DM 120.000
  Eigenleistung durch Mitglieder DM 115.000
  Darlehen DM 110.000
  Gesamtkosten DM 550.000
     
Technische Daten zum Musikheim:    
     
  Grundstück: ca. 1.090 Quadratmeter im Eigentum des Musikverein Stadtsteinach  
  Bebaute Fläche: ca. 191 Quadtratmeter  
  Nutzfläche: ca. 300 Quadtratmeter in zwei Geschossen  
  Umbauter Raum: ca. 1.345 Kubikmeter  
     
Die Räume:    
Großer Probesaal mit 120 Quadratmeter mit Sichtbinder-Konstruktion und aufwändigem Raum-Akustik-Ausbau sowie Fussbodenheizung;   2 weitere Proberäume, Küche, Notenarchiv & Büro, 2 Lagerräume, Eingangsbereich mit Gaderobe, Toiletten und Heizraum  
   
Planung: Architekt Manfred Schomberg, Stadtsteinach  
Statik: Dipl.-Ing. Reinhold Kapell, Kulmbach  
Bauleitung: Josef Witzgall, Feuln  

Vorstandschaft zur Einweihung des Musikheims Orchester zum Zeitpunkt der Einweihung

12. Juni 1999

25. Wiedergründungsjubiläum des Musikvereins Stadtsteinach. Fritz Spindler wird zum Ehrenmitglied ernannt. Bei einem gemütlichen Musikabend anläßlich seines 25jährigen Wiedergründungsjubiläums sagte der Musikverein Stadtsteinach im Rahmen seiner Festtage zur Einweihung des neuen Musikheims vielen Mitglieder und Aktiven ein dickes Dankeschön für ihren vorbildlichen und unermüdlichen Einsatz. Fritz Spindler wurde in Würdigung seiner außerordentlichen Verdienste vom ersten Vorsitzenden Manfred Biedefeld zum Ehrenmitglied der Musikfreunde ernannt. Die Goldene Ehrennadel des Musikvereines für   30 Jahre aktive Musikertätigkeit oder besondere Verdienste bekamen der frühere langjährige zweite Vorsitzende Arnold Sesselmann, Alfred Geier, Hans Geier, Hans Ott, Max Baumgärtner, Karl-Heinz Hoffmann und Kassier Lorenz Hertlein vom zweiten Vorsitzenden Werner Köhler angesteckt.

Die Ehrennadel in Silber für 20 Jahre Musiktätigkeit erhielten Andreas Köhler, Roland Wolfrum, Franz Ott und Hans Will. Für 25 Jahre Mitgliedschaft oder besondere Verdienste wurden mit der Silbernadel geehrt: Rolf Schultheiß, Ullrich Künzel, Hans Schmidt, Johann Hücherig, Josef Spindler, Max Vogler, Siegmund Kremer, Willi Krass, Adolf Hoffmann, Hans Zapf, Adam Neidhart, Dr. Ludwig Koch, Josef Dremer, Alois Weiß, Werner Teichert, Erwin Stark, Hans Kremer, Eberhard Kotschenreuther, Fritz Heiß, Franz Hebentanz, Rudolf Graß sowie die Aktiven Andreas Büttner, Josef Witzgall, Helmut Nagel, Fred Hennemann, Thomas Stark und Manfred Korkisch.

Zur zünftigen Unterhaltung spielte am Abend der Musikverein Zeyern auf. Der Stadtsteinacher Vorsitzende Manfred Biedefeld freute sich über den sehr guten Besuch und das Interesse der Bevölkerung am Musikverein. Der Vorstand richtete einen Blick in die Vereinschronik und verwies auf die mehr als 130jährige Blasmusiktradition in Stadtsteinach. Riesig war die Spendenbereitschaft und die Unterstützung von allen Seiten beim Musikheimbau, der sicher zu weiteren Aufwärtsentwicklung beiträgt, zeigte sich Biedefeld überzeugt. Kräftig machte der Vorsitzende Werbung für Nachwuchs beim Vororchester.

FOTO 1: 

Fritz Spindler wurde zum Ehrenmitglied des Musikvereines Stadtsteinach ernannt. Im Bild ebenso die sieben Männer, die sich große Verdienste um den Verein und die Musik erworben und dafür mit der Goldenen Vereinsnadel ausgezeichnet wurden. Unser Bild zeigt (sitzend, von links) Ehrenvorsitzenden Josef Hohner, Kassier Lorenz Hertlein, das neue Ehrenmitglied Fritz Spindler, Max Baumgärtner und Hans Ott sowie (stehend von links) zweiten Vorsitzenden Werner Köhler, Alfred Geier, Hans Geier, Arnold Sesselmann, Karl-Heinz Hoffmann und Vorsitzenden Manfred Biedefeld.

FOTO 2: 

31 Männer wurden über 20jährige aktive Musikertätigkeit, 25-jährige Mitgliedschaft und besondere Verdienste um den Musikverein Stadtsteinach mit der Silbernen Ehrennadel geehrt. Unser Bild zeigt die Geehrten zusammen mit erstem Vorsitzenden Manfred Biedefeld, zweitem Vorsitzenden Werner Köhler und Ehrenvorsitzendem Josef Hohner.

 

29. April 2000
Konzert des Auswahlorchesters Oberfranken (76 Musiker)  unter der Leitung von Bezirksdirigent Georg Maderer in der Steinachhalle, rund 380 Zuhörer

 

18. Mai 2000
Anschaffung einer gebrauchten Beschallungsanlage mit 40-Kanal-Mischer

 

14. Juli 2001
Familienfest des Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber an der Steinachtalhalle Stadtsteinach, die Original fränkische Trachtenkapelle unter der Leitung von Manfred Korkisch spielt zum Fest für die eingeladenen Familien aus ganz Oberfranken auf.

 

 

 

10. März 2002
Generalversammlung in der Gaststätte Hümmer am Markt, Ernennung des langjährigen Dirigenten Karl-Heinz Hoffmann zum Ehrenmitglied. Vorsitzender Manfred Biedefeld kündigt an, im Jahr 2003 nicht wieder für dieses Amt zu kandidieren. Roland Wolfrum soll als Nachfolger eingearbeitet werden.

 

16. März 2003
Die Musikkapelle zusammen mit den Pressecker SchützenGeneralversammlung in der Gaststätte "Weißes Rößl": Vorsitzender Manfred Biedefeld kandidiert nach 18 Jahren nicht wieder für dieses Amt, neuer 1. Vorsitzender wird Roland Wolfrum.

Von Freitag, 27., bis Sonntag, 29. Juni fährt die Original fränkische Trachtenkapelle des Musikvereins zusammen mit einer großen Abordnung der Privilegierten Schützengesellschaft Presseck auf Einladung der Schützengesellschaft Wegberg in den Landkreis Heinsberg/NRW. Nach der Ankunft gibt es im Schützenheim einen  Kameradschaftsabend mit musikalischen Einlagen der Trachtenkapelle. Am Samstagvormittag starten die Gäste aus dem Frankenwald zu einer Rundfahrt, unter anderem zum Braunkohle-Tagebau Garzweiler. Am Samstag spielt die Original fränkischen Trachtenkapelle einen Festzug zur neuen Stadthalle in Wegberg. Dort tritt die Trachtenkapelle unter der Leitung von Manfred Korkisch bei einem ,,Bayerischer Abend’’ auf und bietet Unterhaltungs- und Tanzmusik vom Feinsten: Die Stimmung ist super. Am Sonntag begleitet die Trachtenkapelle des Schützen musikalisch auf einem Marsch zum Ehrenmal und spielt anschließend in der Stadthalle zu einem Frühschoppen-Konzert auf. Anschließend ist Rückfahrt nach Stadtsteinach und Presseck.

 

 

20. Dezember 2003
Weihnachtskonzert in der Steinachtalhalle, Hans Geier wird zum Ehrenmitglied ernannt.

 

22. Januar 2004
Ulrich Böhm aus Kronach übernimmt die die musikalische Jugend- und Nachwuchsarbeit des Musikvereins. Er ist neuer Leiter des Jugendblasorchesters, Christoph Hohlweg übernimmt das Vororchester.

 

 

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